Ton- und Videotechnik

Im Übersichtsdiagramm sind die unterschiedlichen Komponenten aufgeführt, die wir für die Videotechnik (sprich: Aufzeichnung, Streaming, Übertragung in andere Räume usw.) verwenden:

  • für die Übertragung von Bildsignalen (von Kamera zu PC, von PC zu Bildschirm oder auch von Raum zu Raum) setzen wir auf NDI, eine Technik zur Übertragung von Video mit geringer Latenz über normale TCP/IP Netzwerke
  • Für unser Netzwerk setzen wir Produkte von Unifi ein, da diese
    • relativ leistungsfähig sind
    • über eine komfortable graphische Oberfläche administriert werden können
    • ein ganzes Spektrum an zusätzlicher Funktionalität “von Haus aus” mitbringen (Einbinden von Überwachungskameras, Zugriffssteuerung / door access, Telefonie…)
  • Als Internetzugang nutzen wir einen Kabel-Anschluss von Vodafone (250/50MBit)
  • Für die Übertragung von Audio vom Mischpult zu PC oder umgekehrt setzen wir auf Dante, ein echtzeitfähiges Audio-Protokoll der Firma Audinate, das ebenfalls über TCP/IP Netzwerke funktioniert

Verwendete Hardware im Detail

PC

Dreh- und Angelpunkt für die Videoverarbeitung und -Übertragung.
Wenn NDI verwendet wird, bietet es sich an, in eine leistungsfähige Grafikkarte zu investieren. In unserem Fall verwenden wir:

  • 12-Kern-Prozessor AMD Ryzen 3900x
  • 64GB RAM
  • 512GB NVM SSD
  • 1TB Festplatte (für Videoaufzeichnungen)
  • NVidia RTX 4070 Grafikkarte

Bei einem “normalen” 1080p Stream hat hier die Grafikkarte zwischen 30 und 50% Last, und die CPU um die 20%. Klingt wenig, es ist aber empfehlenswert die durchschnittliche Auslastung unter 50% zu halten, um Ruckeln zu vermeiden.

  • Windows 11
  • OBS Studio (mit NDI Plugin)
  • Microsoft PowerPoint für Text- und Bild-Einblendungen in den Stream (mit einem selbst programmierten Export-AddIn)
  • Dante Virtual Soundcard” für die Audiodaten vom Mischpult
  • Kamera Panasonic … mit Objektiv …
  • NDI-Konverter Kiloview U40

Zum Anzeigen eines beliebigen NDI-Bildsignals aus dem Netzwerk verwenden wir an mehreren Stellen (Übertragungsraum, Gemeindesaal, Kanzel) folgenden Netzwerkplayer:

PLAY – BirdDog

Es gibt natürlich eine lange Vorgeschichte, wir sind nicht mit dieser Ausstattung gestartet.

Ganz am Anfang hatten wir eine 25€-Videokamera mit SD-Karte, und mussten das Video nach der Aufzeichnung zuerst noch mit Untertiteln versehen und dann manuell zu YouTube hochladen.

Nach den ersten Wochen haben wir eine gebrauchte Cisco “CTS-PHD1080P12XS2” mit zugehörigem Steuergerät gekauft, das hat ganz gut funktioniert. Allerdings hat Cisco seine Videokonferenz-Sparte schon länger abgestoßen, und die Kamera gibt es nur noch gebraucht – sie ist auch nicht für NDI optimiert, sondern halt für Videokonferenzen.

Auch bei den NDI-Konvertern sind wir mit den günstigsten gestartet (TBS2603SE), was im Prinzip funktioniert hat. Mit der Zeit haben sich bei einem Gerät aber die “Hänger” gehäuft, so dass wir hier umgestiegen sind.

Was auch viel Zeit in Anspruch genommen hat ist das Testen, welche Kamera mit welcher Auflösung (FHD, 4k) und welcher Bildwiederholrate (25/30/50/60 FPS) aufzeichnet, bzw. welcher Konverter bei welchen Einstellungen die besten Ergebnisse liefert.

Eine Sondersituation haben wir in Hülben außerdem, weil unser Beamer (SANYO PLC-XM150L) schon recht alt ist, und nur bei 1024×768 bei 75Hz die optimale Leistung bringt. Außerdem ist die PowerPoint, die der Beamer anzeigt, nicht  identisch mit der PowerPoint, die im Livestream eingeblendet wird.
Aus diesem Grund haben wir speziell für den Beamer einen eigenen Laptop, der den Beamer auch nicht über NDI sondern über einen “HDMI Extender” ansteuert.
Die PowerPoint auf dem Laptop synchronisiert sich übers Netzwerk mit der PowerPoint auf dem PC, sprich: Wenn am Laptop Folie 1 angezeigt wird, zeigt auch PowerPoint am PC die Folie 1 an (wieder ein selbst programmiertes PowerPoint-AddIn).